Neuplanung der Zollnerstraße verschoben – Bürgerverein fordert Einführung des Parklizenzgebiets als ersten Schritt

Die Diskussion rund um die geplante Neuordnung der Zollnerstraße sowie die Einführung eines Parklizenzgebiets in der Weißenburgstraße und den angrenzenden Nebenstraßen bewegt viele Bürgerinnen und Bürger im Bamberger Osten. Unser Vorsitzender, Jochen Kellner hat sich in die Debatte frühzeitig und deutlich eingebracht – mit dem Ziel, die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner klar zu vertreten und für eine ausgewogene, sinnvolle Verkehrs- und Stadtplanung zu sorgen.

12 Parkplätze sollen entfallen – Bürgerverein lehnt übereilte Umsetzung ab

Nach den Plänen der Stadtverwaltung soll der bestehende bauliche Radweg in der Zollnerstraße zwischen Weißenburgstraße und Kloster-Banz-Straße entfallen. Stattdessen soll auf der Fahrbahn ein Radfahrstreifen eingerichtet werden. Die dadurch freiwerdenden Flächen sollen für eine deutliche Vergrößerung der Baumscheiben genutzt werden – eine Maßnahme, die grundsätzlich dem Baumerhalt dient. Zwischen den Bäumen sollen Längsparkplätze entstehen. Durch diese Neuplanung würden jedoch insgesamt 12 Stellplätze wegfallen – von derzeit 32 auf nur noch 20.

Der Bürgerverein Bamberg-Ost hat dieser Maßnahme in der aktuell geplanten Form nicht zugestimmt. Unser Vorsitzender, Jochen Kellner, machte bereits im März 2025 schriftlich, bei einer Ortsbegehung und in einer Ausschusssitzung unter Beteiligung des Stadtplanungsamtes deutlich: Die Parkplatzsituation in diesem Bereich ist bereits heute sehr angespannt. DIe Reduzierung weiterer Stellflächen, ohne alternative Lösungen oder eine vorherige Entlastung, würde den Parkdruck für Anwohnerinnen und Anwohner unzumutbar erhöhen.

Parklizenzgebiet als Voraussetzung für jede weitere Planung

Der Bürgerverein forderte unabhängig davon seit Jahresanfang ein zusätzliches Parklizenzgebiet.  Zunächst muss das von uns beantragte Parklizenzgebiet für die Weißenburgstraße und angrenzende Straßen eingeführt werden. Erst wenn dies geschehen ist, kann fundiert beurteilt werden, wie sich die Parksituation verändert – und ob darauf basierend eine bauliche Umgestaltung der Zollnerstraße überhaupt tragfähig und vertretbar ist.

Zahlreiche Anwohnende berichten, dass viele Fahrzeuge aus dem Lagarde-Quartier den öffentlichen Straßenraum in der Weißenburgstraße mitnutzen – während nahegelegene Parkhäuser auf dem ehemaligen Konversionsgelände nicht voll ausgelastet sind. Ein Parklizenzsystem würde hier für Fairness sorgen, den ruhenden Verkehr besser steuern und mehr Platz für die Anwohnerschaft schaffen.

Verwaltung verschiebt beide Themen – Beteiligung angekündigt

Die Stadt Bamberg hat den Standpunkt des Bürgervereins zur Kenntnis genommen. Ursprünglich war geplant, beide Themen – Neuplanung Zollnerstraße und Parklizenzgebiet Weißenburgstraße – in der Sitzung des Mobilitätssenates am 3. Juni zu behandeln. Nun wurde der Bürgerverein am 20. Mai darüber informiert, dass weitere Parkraumerhebungen erforderlich sind, um die Situation in der Weißenburgstraße belastbar einschätzen zu können.

Da diese Erhebungen bis Anfang Juni nicht abgeschlossen werden können, wurde die Behandlung beider Tagesordnungspunkte nun auf die nächste Sitzung des Mobilitätssenats am 30. September 2025 verschoben. Der Bürgerverein begrüßt ausdrücklich, dass die Verwaltung diesen Zusammenhang anerkennt und nun eine engere zeitliche sowie inhaltliche Abstimmung der Themen anstrebt. Zugleich wurde uns eine frühzeitige Beteiligung vor dem neuen Sitzungstermin zugesichert.

Klarer Kurs des Bürgervereins: Erst analysieren, dann umbauen

Der Bürgerverein Bamberg-Ost bleibt bei seiner Haltung: Veränderungen in der Zollnerstraße sind grundsätzlich denkbar und da sind wir auch Gesprächsbereit und unterstützen das Vorhaben gerne, da auch der jetzige Radweg nicht mehr tragbar ist – jedoch nicht ohne vorherige Einführung des Parklizenzsystems. Wir fordern eine Verkehrsplanung mit Augenmaß und eine echte Berücksichtigung der Interessen der Anwohnerschaft. Das Ziel muss eine Lösung sein, die sowohl den Bedürfnissen von Radfahrern, dem Stadtgrün und insbesondere den Anwohnenden gerecht wird.

In diesem Zusammenhang bitten wir die Stadt Bamberg nochmals, die vorhandene Gehwegbreite von 3,40 bis 5,30 Metern dahingehend detailliert zu prüfen, ob eine gemeinsame Nutzung des Gehweges von Radfahrenden und Fußgänger möglich ist. Damit würden die Baumscheiben größer, auf dem jetzigen Radweg ein durchgängiger Grünstreifen ermöglicht, der auch die Aufenthalts- und Lebensqualität verbessert, und die Parkflächen vorerst erhalten bleiben.

Wir bleiben für Sie dran!
Kommen Sie gerne zu unserem nächsten Dialog mit dem Bürgerverein am Dienstag, 10. Juni 2025 um 19 Uhr (Räume Känguruh e. V. – Heinrich-Weber-Platz 10) und diskutieren Sie mit uns dieses und anderen Themen.

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