Historischer Spaziergang durch Bamberg-Ost

Auf Einladung des Bürgerverein Bamberg-Ost trafen sich am Freitag, den 19. Mai zahlreiche Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet zu einem Spaziergang durch die Geschichte des Bamberger-Ostens.

Unter der Leitung von Helmut Kormann besuchten Sie einige Orte, die für die Entwicklung und die Geschichte des Bamberger Ostens von Bedeutung waren.

Los ging es bei stürmischem Wind und dunklen Wolken auf dem Parkplatz eines Supermarktes an der Kreuzung Zollnerstraße und Brennerstraße. Dort erfuhren die Besucher viel über die Geschichte des Bamberger Bahnhofes, die eng mit der Ansiedlung des Militärs in der Pödeldorferstraße verbunden ist.  Danach folgten die Stationen Pleinserhof, Rupprechtschule, Erlöserschule, Heinrich Weber Platz (Capitol Kino), Eckbertstr. (Stolpersteine), St. Heinrich, Troppauplatz, Aronstraße, Lagarde-Kaserne, Weißenburgstr. (AOK-Gebäude / ehemalige Hofbräu AG Bamberg).

An allen Orten erfuhren die Besucher etwas über die Geschichte des Ortes und dessen Wertegang. So erläuterte Herr Kormann, wie sich die Geschichte der Rupprecht-Schule in der Architektur wiederspiegelt. Wer weiß schon, dass der prächtige Eingang der Turnhalle daher rührt, dass die Turnhalle zugleich Gottesdienstraum war – eine Mehrzwecknutzung, die man sich heut kaum vorstellen kann. Oder, dass es getrennte Eingänge für Jungen und Mädchen gab und später nicht nur der Pausenhof durch einen Strich in katholisch und evangelisch geteilt war, sondern, dass das Gebäude sogar zwei Schulen beherbergte. Eine für jede Konfession.

An einigen Orten entspannen sich Gespräche und Diskussionen und einige der Teilnehmer und Teilnehmerinnen steuerten ihr eigenes Wissen oder Geschichten aus ihren Familien bei.

Einer dieser Orte war die Kreuzung Eckbertstraße (einstmals Lagardestraße) und Ohlmüllerstraße. Dort befinden sich sogenannte Stolpersteine, die darauf hinweisen, dass dort einst Menschen wohnten, die von den Verbrechern des NS-Staates ermordet wurden.  In diesem Fall erinnern die Steine an Elsbeth (Else) Neisser, die am 9. September 1942 aus Bamberg nach Theresienstadt deportiert wurde und dort am 19. September 1942 starb.

Dieses Beispiel war nicht das einzige, das aufzeigte wie eng die Geschichte des Bamberger Ostens mit der Eisenbahn, dem Militär und der NS Zeit verwoben ist.

Nach etwa zwei Stunden ging ein hoch interessanter Rundgang zu Ende und fand seinen Ausklang in einer Institution des Bamberger Ostens – dem Cafe Abseits in der Pödeldorferstraße.

Der Bürgerverein dankt Herrn Kormann für diese interessante und kurzweilige Veranstaltung.

Weiterhin bedanken wir uns bei allen Besuchern und Besucherinnen und ganz besonders für die Informationen, die uns im Nachgang noch erreichten.

 

Mehr Informationen zu den Stolpersteinen finden sich hier:

http://www.archiv.wag-bamberg.de/kat5.php?inhalte=kat5/preise/b20090326215646.2.inc&www_archiv_wag-bamberg_de=dffc246507df5992daef7dee68c77a10

 

Informationen zum Capitol:

http://www.allekinos.com/BAMBERGCapitol.htm

 

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